von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 05.03.2020
Mehrheit für Arbon deutet sich an
In der Standortfrage des kantonalen Historischen Museums deutet sich im Kantonsrat eine Mehrheit für Arbon an. Das ist eines der Ergebnisse einer Befragung von thurgaukultur.ch
Nimmt man alleine die aktuelle, nicht-repräsentative Befragung von thurgaukultur.ch anlässlich der anstehenden Grossratswahl zur Grundlage, dann deutet sich im Grossen Rat eine Mehrheit für den Standort Arbon als künftige Heimat des Historischen Museums an. Grüne, SVP, GLP, EDU und EVP sprechen sich für Arbon beziehungsweise den Oberthurgau aus. Stephan Tobler, SVP-Fraktionspräsident erklärte gegenüber thurgaukultur.ch dazu: «Das Historische Museum sollte sich im Oberthurgau ansiedeln. Dort wo sich die meisten Touristen bewegen und wo wir mit dem Saurermuseum und dem MoMö Museum bereits zwei europäisch ausgezeichnete und privat finanzierte Museen haben.»
Die FDP zeigt sich noch unentschieden, aber unter den Befragten gab es auch bei den Liberalen mehr Arbon beziehungsweise Oberthurgau-Befürworter als Frauenfeld-Fans. «Arbon ist mit seiner Industriegeschichte der perfekte Standort», sagt beispielsweise FDP-Kandidat Daniel Eugster. Seine Fraktionskollegin Ruth Kern widerspricht: «Das Museum soll in Frauenfeld bleiben.» Entscheidend werde am Ende sein, «welche Faktoren schliesslich eine Rolle spielen und wie sie gewichtet werden», fasst die FDP die Lage zusammen.
Die SP bringt auch eine dezentrale Lösung ins Spiel
Die SP räumt ein, dass bei ihnen derzeit keine Einigkeit in der Standort-Frage herrsche: „Einige bevorzugen Frauenfeld (jetziger Standort und/oder Neubau auf dem Kasernenareal), andere setzen sich aktiv für Arbon ein und eine dritte Gruppe hält eine dezentrale Lösung für prüfenswert.“ Wie die aussehen könnte beschreibt die SP so: Industriegeschichte in Arbon, Verkehrsgeschichte in Romanshorn, ländliches Erbe in St. Katharinental (Schaudepot) und das Mittelalter im Schloss Frauenfeld.
Die Diskussion um den besten Standort für das Historische Museum dauert schon seit Jahren an. Alle Hintergründe dazu finden Sie auch in unserem Themendossier. Der Kanton hat erklärt, dass er sich in diesem Frühjahr entscheiden will.
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